de - es - en - fr - ki - global
inti global

schrefler

Im Auge der Sonne
Film
Skulptur
Bildwerke
Performance
Musik

INTIÑAHUI - Das Projekt

„INTIÑAHUI“. Das Wort - man spricht "INTINJAHWI" - aus der Sprachfamilie Quichua bedeutet soviel wie IM AUGE DER SONNE. „Eine Referenz an archaische Kulturen und zugleich Brückenschlag zur Gegenwart“ so Klaus Schrefler, Initiator und geistiger Vater des Kunstprojekts.

Begonnen hat alles an einer Kultstätte in den Anden. In Ingapirca, vor einem Sonnensymbol auf 3000 Meter Seehöhe, wo noch heute überdimensionale, behauene Steinruinen jenen Punkt markieren, an dem die indigene Bevölkerung über Generationen hinweg wesentliche Abschnitte des Lebens – Geburt, Heranwachsen und Sterben – feierte. Wo Gestirne beobachtet und die Verbindung zwischen Himmel und Erde, Makro- und Mikrokosmos gedeutet wurden. Mit Riten, die immer wieder aufs Neue den Kreislauf der Dinge ins Gedächtnis riefen. Mit Bildern, Rhythmen und Zahlen.

Auf diesen Riten und Mythen basiert das Projekt von Klaus Schrefler, einem in Graz, Österreich lebenden Künstler und Biologen. Ein Reisender und Beobachter, der seine Perspektiven zunächst mit den Mitteln der Fotografie festhielt. Um dem permanenten Fluss des Lebens Rechnung zu tragen, wollten seine Visionen und Bilder zum Leben erweckt werden, der 3D-Animationsfilm stellt das geeignete Medium dar.

Hintergründe zur Spracheinti

INTIÑAHUI - Festivals & Preise

2010 ist für INTIÑAHUI eine Einladung zum Ars Electronica Animation Festival in Linz eingetroffen. INTIÑAHUI wurde 2009 in Houston, Texas, USA mit dem Grand Remi Award ausgezeichnet, dem höchsten Preis, der auf diesem Festival verliehen wird. Der Streifen wurde unter 4300 Einreichungen mit dem Prädikat "BEST OF SHOW " als Bester Experimentalfilm prämiert. Ende 2008 war der Regisseur mit INTIÑAHUI zum International Film Festival India, (IFFI 2008) eingeladen. INTIÑAHUI war in einem Sneak-Preview erstmals Anfang des Jahres 2008 im Kunsthaus Graz zu sehen. - weitere Festivals

INTIÑAHUI - Der Film

Die ersten Skizzen zu „INTIÑAHUI- Im Auge der Sonne“ entstanden im Jahr 2001 und wie bei seinen früheren Arbeiten konzipierte Schrefler die Idee von Beginn an als interdisziplinäres Projekt. Jahre später, 2009 beschreibt der Titel ein Magnum opus, an dem sich internationale Künstlerinnen und Künstler aus den Sparten Film, Musik, Performance und Bildhauerei beteiligt haben.

Im Zentrum des Projekts steht der 26-minütige Film, der mit Mitteln der 3-D-Animation Bildsequenzen aus einem fiktiven Universum projiziert. Als roten Faden wählte Schrefler die symbolische Bedeutung der Zahlen 1 bis 9, die bei den Indigenen Andenvölkern und anderen in Vergessenheit geratenen Kulturen besondere Bedeutung hatten. So entstanden assoziative Bilder für neun Sequenzen.

Traumgleich und zeitlos fließen die Eindrücke, wachsen und schrumpfen unendliche Räume, deren Visualisierung dem Team um Klaus Schrefler jahrelang außer- ordentlichen Einsatz und höchste technische Standards abverlangte.

INTIÑAHUI - Mediale Multiplikation

„Verbindungslinien schaffen“. Dieser Maxime folgend hat der Initiator des Projekts die virtuelle Vision von „INTIÑAHUI“ mittlerweile auch in festen Formen konkretisiert: Steinskulpturen, Grafiken und andere Medien ergänzen den filmischen Part zu einem multidisziplinären, interkulturellen Gesamtwerk. Dabei standen einerseits bereits realisierte Skulpturen des ecuadorianischen Bildhauers Luis Viracocha und Modelle von Klaus Schrefler Pate für Teile der 3D-Animation. Andererseits wurden für den Film geschaffene virtuelle Modelle in Stein realisiert.

INTIÑAHUI - Das Team

Als Idee eines Einzelnen begonnen, hat sich „INTIÑAHUI“ erst durch Interaktion und Teamwork zu dem nunmehr visualisierten Komplex entwickelt. Für die 3-D-Animation des Filmes gewann Klaus Schrefler zunächst Thomas Siegl, 2003 kam Martin Schemitsch ins Team, beide Spezialisten im Bereich 3D. Montage und Postproduktion übernahm Elmar Ranegger, mit dem Schrefler bereits das Double-ScreenVideo „Rhythmen der Gewalt“ (2001) produziert hatte.

Die Komposition zur Animation kreierte Walter Brantner alias Dr. Nachtstrom. Zum einen ließ er sich dabei vom Filmwerk inspirieren, zum anderen orientierte er sich wie die beiden Animatoren an Beschreibungen und Skizzen von Klaus Schrefler. Das Management verantwortete Georg Brandenburg. Zu Performances und zur Schaffung einer gemeinsamen Marmorskulptur kam der aus Quito stammende Luis Virachocha 2004 nach Österreich.

Die Arbeit am Film – seit der Erstellung des Storyboards im Juni und dem Beginn der Umsetzung im Herbst 2002 – erwies sich bis zur Fertigstellung dieser DVD für österreichische Verhältnisse auch in puncto Organisation und Aufwand als Großprojekt. Allein die Rechenzeit für die ~500.000 Einzelbilder zu Intiñahui betrug im Laufe der Jahre mehr als 15.000 Stunden.


Animation-Still aus dem Film

INTIÑAHUI - Die Sonne

Die Präsenz der Sonne [INTI] ist permanent und bedingungslos - ihre Energie ist in jedem Lebewesen verankert und verbindet die einzelnen Teile.

Im Auge der Sonne [INTIÑAHUI] sind somit alle Menschen gleich, der Unterschied in der Wahrnehmung ist subjektiv in uns selbst und unserem Zusammenspiel, unserer Wechselwirkung verankert. Das Projekt baut auf der visuellen Dimension und Kraft auf, verzichtet auf eine direkte narrative Komponente und stellt die visuelle Wahrnehmung in den Vordergrund. Das Ergebnis ist von Menschen unabhängig von ihrer kulturellen Herkunft und Sprache gleichermaßen erlebbar.

Der Titel bedeutet in den Sprachen Quichua/Kechua [indigene Sprachen in Bereichen des heutigen Ecuador, Bolivien & Peru] so viel wie IM AUGE DER SONNE , da die Inspiration zur Thematik in Ecuador entstand [vgl. transl. Inti: die Sonne ].

Das Meer ist Teil des Tropfens, wie die Sonne Teil von uns.

Gewidmet:

Dem Leben per se, insbesondere jenem der leider vielen noch immer unfreien indigenen Völker und ihrem Wissen!

 

Visual Media Art - © 2001 - 2013 Klaus Schrefler